WFB Werkstätten weiterhin geschlossen – Fachkräfte unterstützen Wohnheime

, Kreis Mettmann

Seit dem 19. März 2020 sind alle Zweigwerkstätten der WFB Werkstätten des Kreises Mettmann geschlossen. Die behinderten Mitarbeitenden befinden sich seither in ihrer normalen Wohnumgebung im Elternhaus, im Wohnheim, im Betreuten Wohnen bzw. in ihrer eigenen Wohnung mit entsprechender Hilfe.

Wie es das am 27.03.2020 in Kraft gesetzte Sozialdienstleister-Einsatzgesetz vorsieht, haben die WFB die 22 Wohnheimträger im Kreis Mettmann kontaktiert und Unterstützung durch WFB-Fachkräfte bei der Betreuung in den Wohnheimen angeboten. 13 Wohnheime haben daraufhin Bedarfe gemeldet und diese werden seit letzter Woche von 22 Angestellten der WFB Werkstätten wahrgenommen. Damit werden rund 210 WFB-Mitarbeitende in ihren Wohneinrichtungen von ihrem Gruppenpersonal aus der Werkstatt mitbetreut.

Geschäftsführer Klaus Przybilla plant mit einer Andauer der momentanen Lage bis mindestens Ende April und hat alle Planungen darauf abgestellt.

Alle anderen in den Werkstätten zur Verfügung stehenden Fachkräfte arbeiten an den Aufträgen der Kunden und sind damit gut beschäftigt. "Jetzt gilt es, alles dafür zu tun, sich durch den Einsatz der Fachkräfte die Kunden zu erhalten, damit wir auch nach der Coronavirus-Krise noch Arbeit für unsere behinderten Mitarbeitenden haben", so der Technische Leiter Klaus Gebauer. "Es besteht durchaus die Gefahr, dass die Firmen sich nach alternativen Anbietern umsehen und wir langjährige, sicher geglaubte Aufträge verlieren." Sollte die derzeitige Lage noch Wochen andauern, müsse auch in den WFB über Kurzarbeit für Teile der Angestellten nachgedacht werden, so Geschäftsführer Klaus Przybilla.

Für Mitarbeitende, die meist aufgrund der Schwere ihrer Behinderung oder Problemen bei der Betreuung z. B. im Elternhaus dort auf die Dauer nicht ausreichend betreut werden können, haben auch die WFB, wie aus Schulen und Kitas bekannt, Notbetreuungen eingerichtet. Diese werden momentan von acht Menschen mit Behinderung genutzt, sieben in Langenfelder Werkstätten und von einem in Velbert.

Die Kreativabteilungen mehrerer Werkstätten haben bereits in der letzten Woche in kleinen Gruppen damit begonnen, im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten Behelfs-Mund-Nase-Abdeckungen zu nähen, um zunächst ihre eigenen Kolleginnen und Kollegen mit Mundschutz zu versorgen, weitere Produktionen aber auch an andere Einrichtungen zu vermitteln.

Wie in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen müssen auch die im Berufsbildungsbereich (BBB) der Werkstätten tätigen "Azubis" – auf Anordnung der zuständigen Leistungsträger – zuhause mit Lernmaterial versorgen und telefonisch oder über digitale Medien dabei betreut werden. Berufsbildungskoordinatorin Nicole Schumann und die Gruppenleiter der BBB haben ein Konzept und Lernmittel erstellt und an die "Azubis" versendet und rufen zu festgelegten Zeiten an, um sie bei der Bearbeitung der Unterlagen zu beraten und zu unterstützen.

Zurück